CHRONIK DER KREISGEMEINSCHAFT BRAUNSBERG/OSTPREUSSEN DES JAHRES 2000

Braunsberg, Kreis und Stadt – Kreistreffen am 9. September 2000

Kreisvertreter: Manfred Ruhnau, Bahnhofstr. 35b, 53757 Sankt Augustin, Tel. 02241-311395, Fax 02241-311080, www.braunsberg-ostpreussen.de, e-Mail: KONTAKT.

Geschäftsstelle: Stadtverwaltung Münster, Patenstelle Braunsberg, 48127 Münster.

Das diesjährige Jahreshaupttreffen in der Stadthalle in Münster-Hiltrup begann am Sonnabend, dem 9. September 2000, um 15.00 Uhr mit der Mitgliederversammlung der Kreisgemeinschaft. Es ging vor allem um den Tätigkeitsbericht des Kreisvertreters.

Den Gottesdienst am Sonntag um 9 Uhr in der Clemenskirche in Hiltrup hielt Pfarrer Rüdiger Hinz, heute aus Rheda Wiedenbrück, zusammen mit einem Gast aus der Heimat, Pfarrer Rudzinski aus Pettelkau. Pfarrer Hinz ist eigentlich kein Braunsberger, doch er erinnerte sich lebhaft an schöne Ferientage bei seinen Großeltern dort.

Bei der Festlichen Stunde um 10 30 Uhr konnte der Kreisvertreter vor allem die Vertreter der Stadt Frau Welker von der CDU, Herrn Kehr von den Grünen, Herrn Sander als Kontaktmann der Patenstadt Münster und unsere lieben Katharinenschwester M. Amanda CsC, die auch schon den Gottesdienst auf der Orgel begleitet hatte, und Schwester Oberin      begrüßen. Gefreut haben wir uns auch über die Gäste aus der Heimat, Pfarrer Rudzinski und aus Braunsberg als Vertreter der Stadt Dr.Piotrowski.

In den Grußworten nach der Totenehrung bekräftigte Frau Welker, dass die Stadt Münster auch nach 46 Jahren selbstverständlich zu ihrer Patenschaft stehe, zumal diese  ja schließlich sozusagen auf historischen Pfeilern ruhe, beginnend mit der Reform des Braunsberger Schulwesen von Münster aus zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Und so war nicht nur die Patenschaft zu den vertriebenen Braunsbergern naheliegend, sondern auch die freundschaftlichen Kontakte zum heutigen Braunsberg. Frau Welker berichtete, dass auch in diesem Sommer zwei Jugendliche Gäste der Stadt im Jugendgästehaus Aasee waren. Pfarrer Rudzinski aus Pettelkau bedankte sich für die vielfältige Hilfe beim Aufbau „seiner“ Kirche aus dem 14. Jahrhundert, die neben dem Dom von Frauenburg die Wiege des Christentums im Ermland sei, und versicherte uns seine Anteilnahme an unserem Schmerz der Vertreibung. Der Kreisvertreter richtete noch Grußworte vom ehemaligen Kreisvertreter Gerhard Steffen, vom ehemaligen Visitator der Ermländer und von unserem Kreisangehörigen Pfarrer Ziegler aus.

Im Festvortrag zeichnete Dr. Norbert Matern zum Thema „Hat Vertriebenenarbeit noch eine Chance“ den Einsatz gerade der Vertriebenen nicht nur für die Versöhnung mit unseren östlichen Nachbarn sondern auch für ein gemeinsames Europa gegen vielfältige Widerstände und manchen Argwohn nach, beginnend mit der Charta der Vertriebenen. Und auch heute gibt es zur Genüge noch Betätigungsfelder für die Vertriebenen, als Beispiel nannte Dr. Matern etwa das Haus Copernicus in Allenstein, eine Begegnungsstätte für Deutsche und Polen. Im kirchlichen Bereich schien es zwar zeitweilig so auszusehen, als ob da keine Zukunft mehr sei, doch müssten neuen Vereinbarungen nur eben „richtig“ angewandt werden. So hat Erzbischof Dr. Edmund Piczsz unseren neuen Visitator Schlegel in einem Festakt in Allenstein 150 Priestern vorgestellt. Nicht zuletzt war diese Ereignis auch das Ergebnis einer langen Vorarbeit - ohne das zielstrebige Wirken unseres Altvisitators Schwalke wäre es gewiß nicht möglich gewesen. Doch auch sonst gilt: Vertriebenenarbeit hat nicht nur eine Chance, sondern auch eine arbeitsreiche Zukunft.

Einen geradezu spannenden „Sonderbeitrag“ trug der ehemalige „Pennäler“ des Braunsberger Gymnasiums Helmut Stange vor, eine sehr nachdenklich stimmende Betrachtung über Leben und Tod oder eben auch verzweifelte Gedankenkonstruktionen „auf der Philosophiestufe“ unter den Arkaden des Gymnasiums zu Beginn der vierziger Jahre.

Das Blechbläser-Quintett der Musikhochschule Münster umrahmte die Festliche Stunde mit Darbietungen. Das Gesellige Zusammensein am Nachmittag  wurde aufgelockert von der Trachtengruppe „Schlesische Spinnstube“ aus Münster.

Das Treffen im kommenden Jahr 2001 findet am 22./23.September wieder in Münster-Hiltrup statt.

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                                                                                        Michael Preuschoff

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