AKTUELLES IM ZUSAMMENHANG MIT DER KREISGEMEINSCHAFT BRAUNSBERG (OSTPREUSSEN)

Der Braunsberger Heimatbrief Sommer 2015 ist fertig!
 Hier der Inhalt.
(Er wird gerade gedruckt und versendet. In der 4. Juniwoche dürfte er bei Ihnen sein.)

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Gedenkstunde für die Opfer von Flucht und Vertreibung

Das Engagement unserer Stiftung trägt Früchte

Zur Gedenkstunde für die Opfer von Flucht und Vertreibung am 20. Juni 2015 in Berlin

 erklärt die Vorsitzende der Stiftung ZENTRUM GEGEN VERTREIBUNGEN, Erika Steinbach MdB:

Am 20. Juni 2015 begeht die Bundesregierung erstmals den Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung. Das ZENTRUM GEGEN VERTREIBUNGEN begrüßt dieses deutliche Zeichen der Anteilnahme und der Solidarität mit den Vertriebenen. Damit ist ein weiteres Anliegen unserer vor 15 Jahren gegründeten Stiftung ZENTRUM GEGEN VERTREIBUNGEN Realität geworden. Die Geschichte von Flucht, Vertreibung und Deportation ist Teil unserer gesamtdeutschen Geschichte. Sie gehört zum historischen Bestand unserer Nation.
Deutschland hat mit der Vertreibung eines großen Teils seiner Bevölkerung und vieler deutscher Volksgruppen aus zahlreichen Nachbarländern ein traumatisches Verbrechen gigantischen Ausmaßes mit fast 15 Millionen betroffenen zu verkraften. Heute, 70 Jahre nach dem Kriegsende in Mittel-Europa am 8. Mai 1945, wird dieses Erleben durch diesen Gedenktag aus der Sprachlosigkeit endlich in das gemeinsame, kollektive Gedächtnis der gesamten Nation aufgenommen.

Die erlebten Verletzungen der Vertreibungen bedürfen einer langfristigen, über Generationen angelegten Aufarbeitung. Grundlage dieser Aufarbeitung ist die Wahrheit. Alle Seiten müssen sich gegenseitig alles eingestehen um gemeinsam in eine gute Zukunft gehen zu können.

In den letzten Jahren sind auf diesem Gebiet wichtige Schritte durch unsere Nachbar- und früheren Heimatländer gegangen worden.

Die deutschen Heimatvertriebenen nehmen durch ihr eigenes Schicksal besonderen Anteil an den Vertreibungen anderer. Sei es im Krieg die Vertreibung von Deutschen und anderen Europäern durch Deutsche, sei es die Deportation von Deutschen und anderen Völkern durch die Sowjetunion – wie der Balten, der Krim-Tartaren, der Wolga-Deutschen, der Polen und Koreaner - oder die Vertreibungen, die heute in den Bürgerkriegsländern erfolgten und erfolgen. Bosnien, Irak, Syrien und viele Sub-Sahara-Staaten sind zu grausamen Beispielen geworden, dass das Verbrechen von Flucht und Vertreibung immer noch gängiges Mittel verbrecherischer, oftmals genozidal motivierter Politik ist.

Wir begrüßen die Anteilnahme der Bundesregierung ausdrücklich und freuen uns, dass mit dem offiziellen Gedenktag die Sensibilität gegenüber dem Schicksal der deutschen Heimatvertriebenen und damit auch gegenüber dem Schicksal der Vertriebenen der Welt deutlich erhöht wird. Das ZENTRUM GEGEN VERTREIBUNGEN fordert die Bundesregierung und die Regierungen dieser Welt auf, das Verbrechen der Vertreibung als Mittel der Politik zu ächten, aktuellen Vertreibungen klar entgegen zu treten und vergangene Vertreibungen aufzuarbeiten, Beschönigungen und Vertuschungen der Verbrechen als erneute Demütigung der Opfer zu begreifen und dem entgegen zu wirken.

Zentrum gegenVertreibungen
Organisationsbüro: Godesberger Alle 72-74, 53175 Bonn
Tel. 0228/81 007 30, Fax 0228/81 007 52, info@z-g-v.de
Spendenkonto: Deutsche Bank, IBAN: DE76 3807 0024 0317 1717 00, BIC/SWIFT: DEUTDEDB380

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Fahrt der Kreisgruppe Bonn e. V. der Landsmannschaft Ostpreußen, Kreisgruppe Bonn e.V. nach Ostpreußen Ende Juni 2015. Anmeldung bei Westermann Bustouristik, Peter-Hausmann-Platz 1 im EDEKA Center | 53332 Bornheim, Tel. 02222 938250 | Fax. 02222 1030 | e-mail: info@europa-travel.de . Kosten p. P. € 980,-, Einzelzimmerzuschlag € 190,-. Reiserücktrittsversichung wird empfohlen, Mindestteilnehmerzahl 25 Pers. Näheres beim Kreisvertreter.

Montag, 22.06.2015 Anreise nach Posen

Abfahrt per Bus von Bonn - Köln - Dortmund – nach Posen

Dienstag, 23.06.2015 Gnesen und Thorn

Gnesen (berühmter Dom und seine Bronzetüren), Weiterfahrt durch Kujawien nach Thorn, der Geburtsstadt von Nikolaus Copernicus. Seit 1280 ist die Stadt eine Hansestadt, die mit zahlreichen historischen Sehenswürdigkeiten, wie alten Kirchen, Wehrmauern und Überresten einer

Burganlage des Deutschen Ritterordens beeindruckt, Übernachtung in Osterode

Mittwoch, 24.06.2015 Allenstein

Weiterfahrt durch die ruhige, sanft gewellte Landschaft des Ermlands. 1772 verleibt Friedrich

der Große den Bischofsstaat in seinen Staat ein. Noch heute zeugen mächtige Burgen und Kirchen von der einstigen Herrschaft der Bischöfe. Die Besichtigung Allensteins beginnt

an der Burg, die das Museum für Ermland und Masuren. 1516-1519 und 1521-1522 hat hier der

Astronom Nikolaus Kopernikus als Burgverwalter residiert. Im Burghof stehen sog. Baben, grob behauene Steinfiguren der Prußen, die vermutlich mit deren Naturreligion und Opfergaben in Verbindung stehen. Besuch der deutschen Minderheit vor Ort mit Erfahrens Austausch. Weiterfahrt nach Masuren (Nikolaiken).

Donnerstag, 25.06.2015 Rundfahrt durch Masuren

Die Landschaft wurde von der letzten Eiszeit gezeichnet. Tausende von Seen, sanfte Hügel und ausgedehnte Waldflächen prägen das Bild. Im Volksmund wird Masuren „das Land der Tausend Seen“ genannt. Viele der Seen sind durch Flüsse und Kanäle miteinander verbunden. Hier schuf man 90 Naturschutzgebiete in denen seltene Tierarten wie Biber, Störche, Graureiher und Kraniche leben. Diese unberührte Landschaft besuchten zahlreiche Schriftsteller, Philosophen und

Dichter, wie z. B. Siegfried Lenz, Imanuel Kant, Käthe Kollwitz oder Ernst Wichert (Besichtigung seines Geburtshauses). Nach 1935 propagierte er die innere Emigration als einzige noch mögliche Lebensform, was ihm vier Monate Haft im KZ Buchenwald einbrachte.) Auf der Krutinna

(„Amazonas Masurens“) eine herrliche Stakenboot-Fahrt durch ein einmaliges Naturschutzgebiet.

Freitag, 26.06.2015 Wallfahrtsort Heilige Linde & Frauenburg

In der Wallfahrtskirche Heilige Linde ein Orgelkonzert. Anschließend Heilsberg (Schlossbesichtigung ) und Frauenberg/ Braunsberg.

Samstag, 27.06.2015 Frauenburg und Schifffahrt über Frische Haff.

Frauenburger Kathedrale mit dem Grab von Kopernikus und Gedenktafel an die 460.000 Flüchtlingsopfer, die im Winter 1945 ums Leben kamen. Tagestour mit dem Schiff über das Frische Haff nach Kahlberg, dort Bademöglichkeit.

Sonntag, 28.06.2015 Oberlandkanalfahrt und Elbing

Elbing und Bummel durch Elbing, Fahrt auf dem Oberlandkanal auf einem Teilstück. Vorbehaltlich

Fertigstellung der Reparaturarbeiten. Kaffee und Kuchen bei Familie Dora Mross.

Montag, 29.06.2015 Marienburg & Danzig

Weiterfahrt nach Marienburg mit Fotostopp der imposanten Burganlage an der Nogat, dem ehemaligen Hauptsitz des Deutschen Ordens. Danzig (Besichtigung der Hansestadt, Langgase, Grünes Tor, Goldenes Tor), Besuch der Westerplatte, Oliva (romanisch-gotischen Kathedrale mit Orgelkonzert auf der großen Rokoko-Orgel sowie ein Spaziergang auf dem Seestieg in Zoppot,

Dienstag, 30.06.2015 Stettin und Ende der Fahrt in Bonn

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Liebe Landsleute und Freunde der Kreisgemeinschaft Braunsberg!

Das zehnte Kreistreffen fand im vergangenen Jahr 2014 in der Heimat in Braunsberg statt. Dreißig Teilnehmer waren vom 28.6 - 8.7.2014 bei der Reise da­bei. Am 5. Juli 2014 waren wir auf der Rundreise in Wutrienen, wo wir zu Ehren des Bischofs Heinrich Fleming (1278 - 1300), dem Mitbe­gründer der Kreisstadt Braunsberg, einen großen Gedenkstein aufge­stellt haben.

Die Einweihung wurde unter großer Beteiligung der Bevölkerung vom Nuntius in Polen eingeweiht. Dieser Gedenkstein war der erste von vier Gedenksteinen, der an diesem Tage zu Ehren von Bischöfen an der Steinallee zu Purden-Wutrinen neu aufgestellt worden sind.

Zurück ging es über Heilige Linde zurück nach Braunsberg und Frau­enburg. Ein Besuch der Marienburg mit Führung und der Besuch in Danzig, Oliva und Zoppot gehört bei den Reisen in die Heimat immer dazu.

Zu dem Ostpreußentreffen in Mitteldeutschland in Rostock war ich auch das erste Mal dabei, weil sonst immer dieser Termin mit unserem Kreistreffen in Münster zusammen fällt. Die wenigen Braunsberger wa­ren erfreut, den Kreisvertreter Manfred Ruhnau auch mal dort zu sehen. Eine gute Veranstaltung der Ostpreußen in Mitteldeutschland.

Ein weiterer Höhepunkt war das Jubiläumskreistreffen am 4. und 5. Oktober 2014 in Münster, wo wir 60 Jahre Patenschaft in der Johanni­ter-Akademie gefeiert haben. Zu diesem Kreistreffen waren fünf Gäste aus Ostpreußen von uns eingeladen, um die Patenschaftsfeier mit der Patenstadt zu erleben. Zwei Mitglieder unserer Minderheit in Brauns­berg und zwei Vorstandsmitglieder der " Gesellschaft der Freunde Braunsbergs", die Polen vor Ort in Braunsberg gegründet haben. Unser Festredner war Domherr André Schmeier aus Allenstein, der bei unse­rer „Festlichen Stunde“ über Bischof Heinrich Fleming vorgetragen hat.

Anschließend hatte die Patenstadt Münster alle Teilnehmer zu einem Empfang der bei Sekt und Orangensaft eingeladen.

Gut hundert Braunsberger haben an dem Kreistreffen teilgenommen und einige Ehrengäste, die diese Begegnung miterlebt haben.

Die fünf Gäste aus Ostpreußen waren von der Jubiläumsfeier begeistert und haben schriftlich gedankt, dabei gewesen zu sein.

Ihr / Euer Kreisvertreter Manfred Ruhnau


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Eine Reportage im Deutschlandfunk (April 2014) über eine Reise nach Braunsberg von Rainer Schildberger, dem Sohn einer Braunsbergerin, finden Sie hier:

http://www.deutschlandfunk.de/geschichte-das-land-in-meinem-kopf.1247.de.html?dram:article_id=279098

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Durch Versehen ist im Heimatbrief 2014 und auf einem Teil der Überweisungsträger noch das alte Konto gedruckt. Das richtige, neue Konto heißt:

                 Spendenkonto Kreisgemeinschaft Braunsberg (Ostpr.) e.V., Münster, Konto Volksbank Schermbeck                       IBAN: DE6440 0693 6301 7646 2710

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Das Jubiläumstreffen - 60 Jahre Patenschaft Braunsberg (Ostpr.) und Münster (Westf.) - hat also am 4. und 5. Oktober 2014 in der Johanniterakademie in Münster stattgefunden.

Ein Bericht folgt hier demnächst.

Die CD`s "Ostpreußische und ermländische Orgelfantasie" und zum Abschluss mit dem Läuten der Magdalenenglocke der Pfarrkirche St. Katharina sind beim Webmaster erhältlich.


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Das Ostpreußische Landesmuseum in Lüneburg …
… thematisiert in Dauer- und Wechselausstellungen auf fünf Etagen als weltweit einziges Museum für ganz Ostpreußen seine Kultur, Geschichte und Landschaft. Zukünftig präsentiert es auch die Kulturgeschichte der Deutschbalten. Ein länderübergreifender kultureller Dialog mit Polen, Russland und den baltischen Ländern stellt einen wichtigen Teil des musealen Auftrags dar. Das Museum wird institutionell gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages und aus Mitteln des Landes Niedersachsen.

Ausstellungen und Umbaumaßnahmen 2014/2015
Von 2014 bis mindestens 2015 wird sich das Ostpreußische Landesmuseum neu aufstellen.
Es erhält zusätzlich eine „Deutschbaltische Abteilung“, eine Abteilung „Integration der Vertriebenen“ mit Schwerpunkt Lüneburg sowie „Ostpreußen heute“. Ein neu zu errichtendes Eingangsgebäude wird direkte Zugänge in die Dauer- und Sonderausstellungen, zum Brauereimuseum und in die Deutschbaltische Abteilung erlauben. Über das 500 Jahre alte so genannte „Scharffsche Haus“ wird der Museumshaupteingang in die „Heiligengeiststraße“, also direkt in die berühmte Altstadt Lüneburgs verlegt.Zudem erweitert das Museum seine Dauerausstellungsfläche auf über 2.000 qm und passt sie heutigen Zielgruppen und Fragestellungen an. Hinzu kommen ein angemessener Vortragssaal, größere und schönere Räume für die Museumspädagogik, erweiterte Depotund Werkstattflächen, ein Museumscafé sowie ein Museumsladen – alles barrierefrei. Die Rahmenbedingungen für die länderübergreifende wissenschaftliche Arbeit werden durch neue Arbeitsplatzausstattungen und einen Konferenzraum ebenfalls verbessert.
Aufgrund der Umbaumaßnahmen gibt es zurzeit keine Sonderausstellungen. Die jetzige Dauerausstellung auf über 1.500 qm und 5 Etagen kann jedoch noch bis Anfang des kommenden Jahres zu großen Teilen besichtigt werden. Sie widmet sich der über siebenhundertjährigen deutschen Kultur und Geschichte der Region mit den Abteilungen über Landesgeschichte / Naturkunde / Malerei und Grafik / Geistesgeschichte und Literatur / Kunsthandwerk / Ländliche Wirtschaft.
Durch den Umbau sind ab Ende Oktober 2014 jedoch einige Ausstellungsbereiche, etwa die Jagd-Abteilung, leider nur eingeschränkt zugänglich. Voraussichtlich ab Mitte Februar 2015 wird das Museum dann für mehrere Monate komplett geschlossen sein. Für diese Umstände bitten wir um Ihr Verständnis.
Bitte beachten Sie aber auch die Informationen auf unserer Internetseite. So haben wir bis zur vorübergehenden Schließung des Museum zwar keine Sonderausstellungen mehr, aber unser Veranstaltungsprogramm ist vielfältig und wird nach wie vor teilweise auch in anderen Räumlichkeiten stattfinden. Wir freuen uns, wenn Sie weiterhin den Weg zu uns finden und die spannende Entwicklung unseres Museum verfolgen.

Das Ostpreußische Landesmuseum …

thematisiert in Dauer- und Wechselausstellungen auf fünf Etagen Kultur und Historie einer Region von über 700 Jahren ostdeutscher Geschichte. Neben der historischen Abteilung werden Kunst, Kunsthandwerk und naturkundliche Aspekte von Ostpreußen mittels eindrucksvoller, seltener und schlicht wunderschöner Objekte aus einer reichhaltigen und vielfältigen Sammlung vorgestellt.

Gefördert vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages und aus Mitteln des Landes Niedersachsen.

Geöffnet: Dienstag – Sonntag 10:00 – 18:00 Uhr.

Verkehrsverbindungen: vom Lüneburger Bahnhof Buslinien in Richtung Am Sande

Eintrittspreise: Erwachsene: 4,00 € / ermäßigter Eintritt: 3,00 € / Familienkarten: 6,00 €

Führungen: Das Museum bietet ein umfangreiches Angebot. Nähere Informationen im Internet www.ostpreussisches-landesmuseum.de  oder telefonisch unter 04131 / 75 99 50.

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Die Einweihung fand statt am 23.11. 2013 in Wormditt mit Bürgermeister und Rat der Stadt Wormditt, mit Kreisvertreter und Vorstand und mit dem Allensteiner Weihbischof. Mehr demnächst!

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Die Dokumentationsstätte in der Gnadenkirche Tidofeld ist eröffnet!

Deutschlandweit einmaliges Projekt nach 8 Jahren realisiert

Acht Jahre lang hat die Planung und Fertigstellung des Projekts gedauert. 15 verschiedene Sponsoren hat das Projekt: „Die Vielzahl der Unterstützer sagt etwas aus über die Breite der Unterstützung, die wir erfahren haben - aber auch über die großen Probleme der Gesamtfinanzierung“, sagte der Vorsitzende des Vereins Gnadenkirche Tidofeld, Dr. Helmut Kirschstein bei der offiziellen Eröffnung der Dokumentationsstätte am Sonnabend, 2. November 2013. Die Mitglieder der Projektgruppe brauchten „manches Mal eine Menge Gottvertrauen, um an den Erfolg zu glauben“.

Mit einem Festgottesdienst im historischen "H-Gebäude" (ehem. Lagerschule und -kindergarten) begannen die Feierlichkeiten. Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister, geistlicher Schirmherr des Projekts, hielt eine viel beachtete Festpredigt mit aktuellen Bezügen zur Migrationsproblematik im Mittelmeerraum und in Europa. Nach inhaltsreichen Grußworten der Norder Bürgermeisterin Barbara Schlag und des Vertreters des kath. Bistums Osnabrück, Direktor Dr. Hermann Queckenstedt (Leiter des Diözesanmuseums), sprach der ehem. nds. Kultusminister und Landtagspräsident a.D. Prof. Rolf Wernstedt in Vertretung des verhinderten gesellschaftspolitischen Schirmherrn, Ministerpräsident Stephan Weil. Wernstedt erhielt für seine differenzierten Gedanken über Erinnerung an Flucht, Vertreibung und Integration - gestern und heute langanhaltenden Beifall.

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Kreistreffen der Braunsberger in unserer Patenstadt Münster.

Wie in den vergangenen Jahren fand auch diesmal das Jahreshaupttreffen in der Johanniter-Akademie in Münster statt, und zwar am 21. und 22. September 2013.

Das Treffen begann mit der Mitgliederversammlung der Kreisgemeinschaft am Samstag um 15.00 Uhr mit dem Rechenschaftsbericht des Kreisvertreters.

Zum Gottesdienst am Sonntag um 8.30 Uhr waren wir wieder Gäste der nahen Heilig-Geist-Gemeinde und Gäste der katholischen Gemeinde waren auch wieder die evangelischen Braunsberger. Den Gottesdienst hielt Konsistorialrat Dr. Klaus Fischer.

Dr. Fischer interpretierte das Evangelium vom kriminellen Geschäftsführer, der die Gläubiger seines Herrn aufforderte, ihre Schuldscheine nach unten zu korrigieren, in ansprechender Weise: Der Evangelist betont, dass Jesus diesen kriminellen Tipp seinen Jüngern gibt, um ihnen zu sagen, dass sie einfach zu lahm sind und damit Chancen zu verpassen. Und es geht dabei nicht um Kriminelles, sondern einfach darum, dass Christen nicht auf irgendwelchen fixierten Rechten bestehen sollten, sondern das Klugheit und Barmherzigkeit wichtigere Werte sind.

In der Festlichen Stunde überbrachte Ratsherr Halberstadt die Grußworte des Oberbürgermeisters Markus Lewe und die schon altbekannte Freundin unserer Kreisgemeinschaft Frau Roswitha Möller die des Bundes der Vertriebenen.

Ratsherr Halberstadt erinnerte an das 2002 eingeweihte Denkmal der Vertreibung, das einerseits Zeugnis für die Vergangenheit ist, doch auch Signal für die Zukunft. Frau Möller berichtete vom der Idee von Erika Steinbach, dass es analog zu Ungarn auch bei uns einen Tag der Heimat geben sollte. Immerhin schlug der Bundestag schon einen Tag des Flüchtlings vor.

Seinen Festvortrag „Aktuelle Situation der Ermlandfamilie“ begann Konsistorialrat Thorsten Neudenberger damit, dass für ihn Braunsberg einen besonderen Klang hat: Die Familie stammt aus Weideabfindung und die Taufe war in St. Katharina. Und zum Thema: Von Seiten der deutschen Bischofskonferenz gibt es sieben Thesen, hier die ersten zwei: 1. die Visitatoren werden überflüssig, weil die Erlebnisgeneration sowieso ausstirbt, 2. nach 66 Jahren haben die katholischen Christen Heimat in ihren neuen Diözesen gefunden, eine besondere Seelsorge ist daher nicht mehr nötig. Konsistorialrat Neudenberger berichtete hier von der Situation in seiner Gemeinde in Bergkamen, dass er da 13000 Katholiken in fünf Gemeinden betreut. Ob man da von „Heimat finden“ reden kann? Merkwürdig ist ja auch, dass üblicherweise ein Alter von 75 gilt, dass ein Priester oder ein Bischof aus dem Dienst ausscheidet, für die Visitatoren der Heimatvertriebenen aber gilt schon das Alter von 70 Jahren. Auch ist nach dem Ausscheiden von Prälat Schlegel bisher nicht dem Wunsch der Ermländer entsprochen worden, einen neuen Visitator zu ernennen, obwohl Vorschläge gemacht wurden. Vermutlich hängt das alles auch mit Finanzfragen zusammen, schließlich wurde bisher die Arbeit der Ermlandfamilie zu einem großen Teil von der Deutschen Bischofskonferenz finanziert. Da es nun keine Zuschüsse mehr gibt, werden sich die Ermländer in Zukunft also weitestgehend selbst tragen müssen. Dazu wurde ein gemeinnütziger Verein „Ermlandfamilie“ gegründet.

Wie immer stiftete unsere Patenstadt Münster die Blumen und die Musik – diesmal sogar ein kleines Orchester (Reinhold Kollenberg), das die Festliche Stunde richtig liebevoll umrahmte.

Um 14.00 Uhr gab der Vorstand Auskunft über Vorhaben und weitere Arbeit der Kreisgemeinschaft Braunsberg e. V.

Anschließend war geselliges Beisammensein bei Kaffee und Kuchen und Zeit für Gespräche.

Das Jubiläumstreffen im Jahr 2014 wird aus Termingründen abweichend als üblich am ersten Oktoberwochenende, also am Wochenende 4. und 5. Oktober sein, und zwar wieder in der Johanniter-Akademie Münster.

Manfred Ruhnau, Kreisvertreter

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Und wieder einmal eine traurige Nachricht: Unser "Ironman" Leo Antonius Thiel aus Langwalde ist
auf der Heimfahrt  vom Kreistreffen nach Lübeck, an dem er noch "in alter Frische" teilgenommen und die Treue- und Verdienstmedaille der Kreisgemeinschaft erhalten hatte, verstorben. Soviel wir wissen, wurde er noch gut versorgt und ist friedlich am 25. September morgens in einem Krankenhaus in Osnabrück eingeschlafen. Die kirchliche Trauerfeier war am 3. Oktober in der Vicelinkirche in Lübeck. Die Urnenbeisetzung wird im engsten Familienkreis später stattfinden.



Der Kreisvertreter ehrt Leo Thiel

Aus der Laudatio für Herrn Leo Thiel aus Anlass der Verleihung der Treue- und Verdienstmedaille beim Kreistreffen am 23. September 2012:

Herr Leo Thiel geb. 03.01.1924 in Langwalde / Ostpreußen hatte bereits im Januar 2012 das hohe Alter von 88 Jahren erreicht.

Herr Leo Thiel ist ein ganz bekannter Sportler, er war im Jahre 1989 Weltmeister im „Triathlon", also im Schwimmen, Radfahren und Laufen.

Diese Weltmeisterschaft wird jährlich auf Hawai ausgetragen, die er jedes Jahr durch seinen Besuch vor Ort miterlebt.

Im Sportverein „Gut Heil" von 1876 in Lübeck war er ein aktiver Sportler im Turnen und Laufen. Er war bis ins hohe Alter aktiv tätig als Sportler, um fit zubleiben.

Des weiteren ist er in Lübeck Mitglied der Landsmannschaft Ostpreußen, wo er Schatzmeister war und viele Mitglieder aufsuchte, um den Beitrag zu kassieren.

Herr Leo Thiel besucht regelmäßig die Wallfahrtstreffen der Ermländer in Werl und hat viele Kontakte zu Besuchern, die auch nach Werl kommen.

Mit viel Interesse verfolgt er die Arbeit der Kreisgemeinschaft Braunsberg e. V. und erscheint regelmäßig auch hier in Münster.

Dies erscheint den Vortandsmitgliedern sinnvoll, jemand für seine Aktivitäten, die Treue- und Verdienst Medaille der Kreisgemeinschaft Braunsberg zu verleihen.

Herzlichen Glückwunsch lieber Leo Dein Freund Manfred Ruhnau


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Das jährliche Kreistreffen im Münster hat am vierten Wochenende im September, also am 22. und 23. September 2012 wieder in der Johanniterakademie, Weißenburgstraße 60 – 64, 48151 Münster stattgefunden.

Wie in den vergangenen Jahren fand auch diesmal das Jahreshaupttreffen in der Johanniter-Akademie in Münster statt, und zwar am 22. und 23. September 2012.

Das Treffen begann mit der Mitgliederversammlung der Kreisgemeinschaft am Samstag um 15.00 Uhr mit dem Rechenschaftsbericht des Kreisvertreters.

Zum Gottesdienst am Sonntag um 8.30 Uhr waren wir wieder Gäste der nahen Heilig-Geist-Gemeinde und Gäste der katholischen Gemeinde waren auch wieder die evangelischen Braunsberger. Den Gottesdienst hielt Konsistorialrat Dr. Klaus Fischer.

Dr. Fischer kam vom Evangelium „Wer ein Kind aufnimmt“ auf unser Schicksal zu sprechen, die wir „damals“ ja alle noch Kinder waren. Doch hatten wir glücklicherweise ein festes, kindliches Vertrauensverhältnis zu Gott.

In der Festlichen Stunde überbrachten Ratsherr von Göwels die Grußworte des Oberbürgermeisters Markus Lewe und die schon altbekannte Freundin unserer Kreisgemeinschaft Frau Roswitha Möller die des Bundes der Vertriebenen.

Ratsherr Walter von Göwels würdigte zunächst die Leistungen der Vertriebenen nach Flucht und Vertreibung in der Patenstadt Münster. Genaue Zahlen sind nicht bekannt, wie viele Heimatvertriebene nach Münster kamen, doch schätzungsweise waren es so um die siebzigtausend Neubürger für Münster und Umgebung.




Professor Sternberg MDL-NRW


Seinen Festvortrag begann Professor Sternberg MdL-NRW mit dem Hinweis auf den hochrangigen Friedensgipfel, der vom 9. bis 11. September in Sarajewo abgehalten wurde. Begonnen hatten diese Treffen in Assisi im Jahr 1986. Hier liegt natürlich nahe, sich an die Charta der Heimatvertriebenen zu erinnern, die alles andere war als eine billige Entschuldigung – vor allem mit dem Verzicht auf Rache und auf Vergeltung. Er könne dabei sozusagen als Außenstehender von der Größe der Heimatvertriebenen reden, weil er in seiner Familie selbst keinen Vertreibungshintergrund habe, anders als etwa ein Viertel der Münsteraner Bevölkerung.

So richtig sei ihm bewusst geworden, was Vertreibung bedeutet, als er einmal in einem Krankenhaus einen Zimmergenossen hatte, der aus Ostpreußen stammte. Und dann erzählte der, wie er erlebt hatte, wie sein Vater auf der Treppe von einem russischen Soldaten erschossen wurde. Am ergreifendsten für den Festredner war allerdings, als er vom Birkenwäldchen, ja von der Heimat erzählte.

Ja, wie können wir uns all dessen nun wieder besser bewusst werden?

Das Problem ist unter anderem der Geschichtsunterricht. Wie kann Geschichte nun wieder lebendiger werden? Was wäre, etwa die Museen mehr zu außerordentlichen Lernorten zu machen? Irgendwie muss die Erinnerung geweckt werden – uns selbst wenn sie wehmütig und verklärend wird, wie das etwa der schlesische Freiherr Joseph von Eichendorff in seinem wunderschönen Gedicht „Erinnerung“ beschreibt:


Die fernen Heimathöhen,

Das stille, hohe Haus,

Der Berg, von dem ich gesehen

Jeden Frühling ins Land hinaus,

Mutter, Freunde und Brüder,

An die ich so oft gedacht,

Es grüßt mich alles wieder

In stiller Mondesnacht.

Wie immer stiftete unsere Patenstadt Münster die Blumen und die Musik – diesmal wenigstens „einen Klavierspieler“.

Um 14.00 Uhr gab der Vorstand Auskunft über Vorhaben und weitere Arbeit der Kreisgemeinschaft Braunsberg e. V.

Anschließend war geselliges Beisammensein bei Kaffee und Kuchen und Zeit für Gespräche.

Das Treffen im kommenden Jahr wird wieder am vierten Wochenende im September sein, also am 28. und 29. September 2013, und zwar wieder in der Johanniter-Akademie Münster.


Und hier etwas ausführlicher:

Gottesdienst mit Dr. Fischer in der Heilig-Geist-Kirche

Dr. Fischer kam vom Evangelium „Wer ein Kind aufnimmt“ auf unser Schicksal zu sprechen, die wir „damals“ ja alle noch Kinder waren. Doch hatten wir glücklicherweise ein festes, kindliches Vertrauensverhältnis zu Gott.

In der Festlichen Stunde überbrachten Bürgermeister von Göwels die Grußworte des Oberbrgermeisters Markus Lewe und Frau Roswitha Möller die des Bundes der Vertriebenen.

Grußworte vom Oberbürgermeister Münster und vom Bund der Vertriebenen

Bürgermeister Walter von Göwels würdigte zunächst die Leistungen der Vertriebenen nach Flucht und Vertreibung in der Patenstadt Münster. Genaue Zahlen sind nicht bekannt, wieviele Heimatvertriebene nach Münster kamen, doch schätzungsweise waren es so um die siebzigtausend Neubürger für Münster und Umgebung. Und obwohl diese alles verloren hatten, haben sie ihr Schicksal in die Hand genommen und gemeinsam mit den alten Münsteraner den Wiederaufbau geschafft. Doch immer blieb für die meisten der Heimatvertriebenen die Heimat im Osten eben die Heimat, die Heimat ist nun einmal das Fundament eines Menschen. Das ist auch sonst so: Wir leben zwar in einer Zeit, in der wir an mehreren Orten zuhause sind, doch nirgends sind wir wirklich daheim – außer eben an dem einen Punkt, der unser Fixpunkt ist. Ein eindrucksvolles Beispiel für von Göwels ist unser früherer Kreisvertreter Gerhard Steffen, wie der ausdrücklich in der Heimat seine letzte Ruhe finden wollte und sie auch schließlich gefunden hat.

Von Goebels kam dann noch auf die beantragte Umbenennung der Straßennamen zu sprechen und dass es gerade gegen die beiden ostdeutschen Schriftsteller dann glücklicherweise nicht genügend Stimmen gab. Auch er selbst hatte sich vehement für die Beibehaltung der alten Straßennahmen eingesetzt, etwa der Agnes-Miegel-Straße, denn bei dem hohen Anteil von Heimatvertriebenen in Münster beziehungsweise der Bürger mit einem Vertreibungshintergrund, wäre es doch zumindest herzlos, ihnen hier Erinnerungen an ihre Heimat zu nehmen.

Für den Bund der Vertriebenen überbrachte die Grußworte die schon altbekannte Freundin unserer Kreisgemeinschaft Frau Roswitha Möller. Sie sprach davon, dass zu unserem ostdeutschen Erbe natürlich auch unsere Geschichte gehört und zu der gehören etwa Hermann Stehr und vor allem auch Agnes Miegel. Bei der Erhaltung dieser Namen geht es nun nicht nur um reine Konservierung, sondern eben gerade bei Agnes Miegel um lebendiges Erbe.


Festvortrag Professor Dr. Sternberg, MDL NRW

Leider hatte uns der Festredner vor seinem Vortrag nicht gesagt, dass er – obwohl er ganz offensichtlich ein Manuskript hatte – frei reden würde, daher muss ich nun seinen Vortrag aus meinen kümmerlichen Aufzeichnungen nachzeichnen.

Jedenfalls war der Vortrag, in dem Sternberg das Leitwort des Tags der Heimat eine Woche zuvor „Erbe erhalten – Zukunft gestalten“ aufgriff, hervorragend und er kam auch bei den anwesenden Landsleuten sehr gut an.

Professor Sternberg begann mit dem Hinweis auf den hochrangigen Friedensgipfel, der vom 9. bis 11. September in Sarajewo abgehalten wurde, und zwar in Zusammenarbeit mit der Islamischen Gemeinde, der serbisch-orthodoxen Kirche, der Erzdiözese Sarajewo und der Jüdischen Gemeinde. Es war das weltweit größte regelmäßige Treffen von Vertretern der großen Weltreligionen und bekannten Persönlichkeiten aus Kultur und Gesellschaft. Begonnen hatten diese Treffen in Assisi im Jahr 1986. Genauso wie damals gab es auch hier einen Friedensappell und eine Entschuldigung, wenn man sich selbst nicht so friedfertig verhalten hatte. Ja was bedeuten nun Entschuldigungen? Es gibt nämlich billige und nicht billige. Dabei sind die nicht billigen in erster Linie nun einmal die, wo man am eigenen Leibe etwas erlebt hatte, wofür man sich entschuldigt. Hier liegt natürlich nahe, sich an die Charta der Heimatvertriebenen zu erinnern, die alles andere war als eine billige Entschuldiung – vor allem mit dem Verzicht auf Rache und auf Vergeltung. Er könne dabei sozusagen als Außenstehender von der Größe der Heimatvertriebenen reden, weil er in seiner Familie selbst keinen Vertreibungshintergrund habe, anders als etwa ein Viertel der Münsteraner Bevölkerung.

So richtig sei ihm bewusst geworden, was Vertreibung bedeutet, als er einmal in einem Krankenhaus einen Zimmergenossen hatte, der aus Ostpreußen stammte. Na ja, zunächst wurde der politisch, dabei konnte man durchaus geteilter Meinung sein. Doch das war nur die oberste Schicht. Und dann erzählte er, wie er erlebt hatte, wie sein Vater auf der Treppe von einem russischen Soldaten erschossen wurde, das war nun die Schicht darunter und die ging schon eher nahe. Und irgendwann kam noch eine Schicht darunter, als er vom Birkenwäldchen, ja von der Heimat erzählte. Das war dann eine wirklich tiefe Geschichte! Und so hätte er gelernt, dass jedes individuelle Leid Erinnerung und Klage verdient.

Professor Sternberg fuhr dann fort mit dem Hinweis auf den Westfälischen Frieden im Jahre 1648. Damals wurde ausdrücklich festgelegt, dass auf die Frage nach der Schuld und nach dem Recht verzichtet werde, es ging nur darum, wie man in Zukunft koexistieren könne. Und im Grunde läuft das so doch auch heute, auf alle Fälle in der Praxis. Er erwähnte den wunderschönen Park von Muskau, der sich heute auf zwei Länder erstreckt und wo man unproblematisch dank dem Schengener Abkommen wieder hin und hergehen kann. Oder was er in Breslau selbst erlebt hatte, als er einen Taxifahrer auf Englisch ansprach und der antwortete: „Wieso sprechen Sie nicht deutsch – Sie sind doch in Breslau!“

Dass wir so weit nicht schon früher gekommen waren, lag wohl an dem Problem des 19. Jahrhunderts, wo Kulturraum und Nation gleichgesetzt wurde. Doch das war eben das Problem des 19. Jahrhunderts. Und heute? Zur Zeit haben wir ja das Problem mit dem Euro. Doch Europa ist mehr als der Euro – Europa ist vielmehr ein kulturelles Phänomen! Dazu erzählte er, wie er vor vielen Jahren eine Zeit dienstlich in Nordafrika gewesen sei. Und als er dann auf der Rückfahrt nach Deutschland in Palermo angekommen sei, hätte nach Hause geschrieben, dass er wieder „zuhause“ sei. Ja, Palermo – zuhause? Doch doch, er merkte es eben, da war irgendwie die große Gemeinsamkeit, der gemeinsame Grundaufbau – und der Ursprung dafür sind nun einmal die uns gemeinsame Bibel und die Bibelübersezungen.

Und diese Gemeinsamkeiten sind doch viel größer als die Unterschiede! Da ist eine Kulturverflechtung, und wir sind viel europäischer, als uns etwa im 19. Jahrhundert eingeredet wurde. Und bedenken wir, wie überhaupt die ganze Welt europäisiert wurde! So orientiert sich etwa die ganze Welt am europäischen christlichen Kalender. Und das alles ist eben unser gemeinsames europäisches Erbe!

Wie wir uns dessen nun wieder besser bewusst werden?

Das Problem ist unter anderem der Geschichtsunterricht.Siehe oben.


Und im einzelnen, soweit wir die Unterlagen erhalten haben:

Grußwort der Stadt Münster:

Walter von Göwels

Rede anlässlich des Jahrestreffens der Kreisgemeinschaft Braunsberg (Ostpreußen) e.V., 23.9.2012,10.30 Uhr:

Sehr geehrter Herr Ruhnau,

Sehr geehrter Herr Prof. Sternberg,

Sehr geehrte Frau Möller, meine Damen und Herren,

in Vertretung des Oberbürgermeisters überbringe ich Ihnen die Grüße der Stadt Münster zum diesjährigen Jahrestreffen der Kreisgemeinschaft Braunsberg.

Sie sind heute einer langjährigen Tradition folgend hier in Ihrer Patenstadt Münster zusammengekommen, um Ihrer Vertreibung aus Braunsberg in Ostpreußen und der Vertreibung von Millionen Deutscher aus dem ehemaligen Ostdeutschland und den deutschen Siedlungsgebieten in Ost- und Mitteleuropa vor mehr als 65 Jahren zu gedenken.

Doch Sie sind heute auch hier, um des Schicksals von Millionen Vertriebener in aller Welt zu gedenken, die ebenfalls ihre Heimat verloren haben, ihr Hab und Gut, oft auch ihr Leben lassen mussten. Denn Vertreibung ist kein singuläres Schicksal von Millionen Deutschen, sondern seit Jahrhunderten und auch aktuell, jetzt in diesem Moment erlittenes Schicksal von mehreren hundert Millionen Menschen.

Ich leugne nicht, dass im 2. Weltkrieg großes Unrecht von deutschem Boden ausgegangen ist. Dies ist auch nicht durch die Umstände zu rechtfertigen, die die Zeit zwischen 1918 und 1939 charakterisierten.

Dieses begangene Unrecht rechtfertigt aber auch nicht die Verbrechen, die nach dem Krieg an der deutschen Bevölkerung verübt wurden. Es geht mir überhaupt nicht darum, Entschuldigungen für das zu finden, was im Namen des Deutschen Volkes Millionen Menschen angetan wurde oder gar die Untaten gegeneinander aufzurechnen.

Es geht mir vielmehr darum, hier und heute einmal deutlich auszusprechen, dass die von der Völkerge­meinschaft verurteilten ethnischen Säuberungen auf dem Balkan, in Afrika und sonstwo auf dieser Erde bereits unrühmliche Vorläufer in Pommern und Schlesien, in West- und Ostpreußen und somit auch in Braunsberg hatten.

Bezogen auf Deutschland mußten in der Zeit nach dem letzten Weltkrieg mehr als 12 Mio. Vertriebene in einem räumlich verkleinerten und vom Krieg stark zerstörten Staatsgebiet untergebracht werden.

Für Münster können wir leider die genaue Zahl an aufgenommenen Vertriebenen nicht mehr nachvollziehen. Seriöse Schätzungen gehen aber davon aus, dass ca. 70.000 Mitbürger von ihrer Herkunft den Vertriebenen zugerechnet werden können.

Man kann sich jetzt leicht ausmalen, welche unglaublichen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und menschlichen Herausforderungen damals in einem größtenteils zerstörten Deutschland zu meistern waren. Mit der Bewältigung dieser Aufgaben haben Aufnehmende und Vertriebene eine Leistung vollbracht, die unseren größten Respekt und Bewunderung verdienen.

Sie, meine Damen und Herren, haben an herausgehobener Stelle mitgeholfen, Deutschland wieder aufzubauen, in Städten, die zu Beginn nicht die Ihrigen waren. Obwohl Sie fast Alles verloren hatten, haben Sie Ihr eigenes Schicksal und Ihrer neuen Heimatstädte in die eigene Hand genommen, durch Ihren kulturellen Hintergrund sie bereichert und so unglaublich viel Gutes erreicht.

Das Leitwort der Veranstaltung, auf der ich heute die Ehre habe zu reden, heißt „Erbe erhalten - Zukunft gestalten". Ein Erhalten und Gestalten ist aber ohne ein Fundament nicht möglich. Das Fundament hierfür ist Heimat. Wobei der Begriff Heimat für viele heutzutage altmodisch klingt, gar altbacken, aber er ist meiner Ansicht nach modern.

Wir leben in Zeiten, die beherrscht sind durch Globalisierung, Kommunikation und Mobilität.

Wir leben in Zeiten, in denen man vielleicht in Münster studiert, danach einen Arbeitsplatz in Hamburg annimmt um dann anschließend in Paris Karriere zu machen.

Oder anders ausgedrückt: Wir leben in einer Zeit, in der wir an immer mehr Orten zu Hause sein können, aber eigentlich nie richtig irgendwo daheim sind.

Und man stellt es immer häufiger fest, gerade diejenigen, die beruflich viel in der Welt unterwegs sind, sehnen sich irgendwann nach der Heimat, ganz egal wo sie auch liegen mag.

In unserer kurzlebigen Zeit stellt Heimat einen Fixpunkt dar, an dem wir gerne sind, an den wir gerne zurückkehren, wenn auch vielleicht erst nach Jahrzehnten.

Sie, meine Damen und Herren von der Kreisgemeinschaft Braunsberg, zeigen uns und gerade auch der jungen Generation, welchen Wert Heimat hat und welches Unrecht Vertreibung aus der Heimat daher ist.

Sie zeigen uns aber auch, wie man durch friedliche Kontakte zur alten Heimat Vorurteile zwischen Deutschen und Polen abbauen und somit der Völkerverständigung dienen kann.

Ich möchte an dieser Stelle auf einen traurigen Anlass eingehen, nämlich auf den Tod Ihres Ehrenvorsitzenden Gerhard Steffen im März diesen Jahres. Am 4. April 2012 fand für Ihn ein Requiem in der Katharinenkirche in Braunsberg unter der Anteilnahme zweier Erzbischöffe und vieler polnischer Offizieller statt. Seine letzte Ruhestätte hat Gerhard Steffen in seiner alten Heimat, in der Kirche zu Pettelkau, gefunden. Ich finde, das dies ein deutliches Zeichen für eine tiefe und gelungene Völkerverständigung ist.

Gerade auch für uns, die in der Kommunalpolitik Verantwortung tragen, ist es eine besondere Verpflichtung dafür zu sorgen, dass sich die Menschen, da wo sie leben heimisch fühlen. Diese Verantwortung haben wir auch im besonderen Maße für die Gruppe der Vertriebenen.

Diesem Anliegen, den Flüchtlingen und Vertriebenen durch vertraute Namen von Orten und Persönlichkeiten ein heimatliches Gefühl zu geben, hat die Stadt Münster mit der Vergabe von rund 100 Straßennamen im gesamten Stadtgebiet im großen Umfang Rechnung getragen. Ohne Zweifel würde bei den Vertriebenen der Wegfall eines solchen heimatlich-vertrauten Straßennamens ein großes Gefühl der Enttäuschung auslösen.

Im Bezirk Münster-Ost sollte genau dies, neben zwei anderen Straßen, auch mit den Namen Agnes Miegel und Hermann Stehr passieren. Eine Historikerkommission empfahl uns die Umbenennung der beiden Straßen, weil nach ihrer Ansicht Miegel und Stehr Stützen des NS-Regimes waren.

Von Anfang an habe ich mich persönlich in dieser Angelegenheit für eine deutliche Erweiterung der Entscheidungsgrundlagen eingesetzt. Die Erläuterung der einzelnen Faktoren würde hier jetzt zu weit führen. Ich habe aber die Auffassungen der Kreisgemeinschaft Braunsberg, des Bundes der Vertriebenen und der jeweiligen Landsmannschaften in unsere Überlegungen einfließen lassen.

Die Bezirksvertretung Münster-Ost hat, auch mit meiner Stimme, deshalb in Ihrer Sitzung am 23. August 2012 nach Würdigung aller Faktoren, die Umbenennung aller vier in Rede stehenden Straßen abgelehnt. Es bleibt somit bei den Namen Agnes-Miegel-Straße und Stehrweg.

Meine Damen und Herren,

bei der Vorbereitung auf diese Rede ist mir meine eigene Biografie und Abstammung gewärtig geworden, als jemand dessen väterlichen Wurzeln in einem kleinen Dorf bei Danzig liegen. Auch in diesem Sinne begrüße ich Sie noch einmal im Namen der Stadt Münster sehr herzlich zum diesjährigen Jahrestreffen und danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.


Um 14.00 Uhr gab der Vorstand Auskunft über Vorhaben und weitere Arbeit der Kreisgemeinschaft Braunsberg e. V.


Anschließend war geselliges Beisammensein bei Kaffee und Kuchen und Zeit für Gespräche.


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Und am Wochenende zuvor war wieder "Ostdeutscher Markttag" in Bonn. Und wieder hat dabei die Blasmusikkapelle der Siebenbürgener Sachsen aufgespielt. Sie hat uns beim Singen unserer alten Heimatlieder begleitet, also dem dem Ostpreußenlied, dem Schlesierlied und dem Pommernlied. .Wir haben dazu ein Liederblatt vervielfältigt. Aus Sympathie zu der Siebenbürgener Kapelle und weil noch Platz war, haben wir noch das Siebenbürgener Lied mitausgedruckt. HIER DAS LIEDERBLATT! Sie können das Liederblatt selbstverständlich ausdrucken!



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Am 18. März 2012, kurz vor seinem 85. Geburtstag, ist unser langjähriger Kreisvertreter und Ehrenvorsitzender

Gerhard Steffen

von uns in die Ewigkeit gegangen.

Er wurde am 3. April 2012 in der Heimat beigesetzt.

Einen ausführlichen Nachruf und einen Bericht von der Beisetzung finden Sie HIER!

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Etwas Neues!
Es ist eine Adressenliste der Braunsberger vom 25. 10. 1946 aufgetaucht, der ersten nach Flucht und Vertreibung.
Schauen Sie einmal rein, ich habe auch meine Großmutter entdeckt!

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Die Kreisgemeinschaftsfahrt 2012 mit dem 9. Begegnungstreffen
 
vom 24. 06. - 3. 07. 2012 hat also stattgefunden - Bericht folgt.


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Hinweis auf das Buch:

"Letzte Flüchtlingszüge aus Ostpreußen - Das Drama der letzten Flüchtlingszüge und die Zugkatastrophe bei Grünhagen im Kreis Preußisch Holland"

Besonderheiten des Buches: Erstmals wird die Flucht 1945 mit der Bahn zusammenfassend dargestellt.

·    Die in der Literatur nicht bekannte Zugkatastrophe im Januar 1945 auf dem Bahnhof Grünhagen konnte nahezu aufgeklärt werden. Die in der Öffentlichkeit kaum bekannte Rückführung von Flüchtlingen nach Ostpreußen nach Kriegsende wird anhand eines Augenzeugenberichtes dokumentiert, und zwar aus Kühlungsborn.

·    Das Buch enthält 86 meist bisher unveröffentlichte authentische Augenzeugenberichte.

·    Der Schriftsteller und Gustloffexperte Heinz Schön hat das Vorwort geschrieben

Die Eisenbahner haben damals pflichtbewusst bis zum nahen Heranrücken der Front ihren Dienst aufrechterhalten und sich um die Rettung Tausender Menschen verdient gemacht.

Weitere Informationen und Buchbesprechungen sowie die Pressemitteilung finden Sie auf meiner Webseite        http://www.heinz-timmreck.de

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Das letzte Jahreshaupttreffen der Kreisgemeinschaft war vom 24. – 25.September 2011

wieder in der Johanniter – Akademie in Münster

Hier ein kurzer Bericht:

Das Treffen begann mit der Mitgliederversammlung der Kreisgemeinschaft am Samstag um 15.00 Uhr mit dem Rechenschaftsbericht des Kreisvertreters.

Zum Gottesdienst am Sonntag um 8.30 Uhr waren wir wieder Gäste der nahen Heilig-Geist-Gemeinde und Gäste der katholischen Gemeinde waren auch wieder die evangelischen Braunsberger. Den Gottesdienst hielt wieder - wie auch in den vergangenen Jahren - Konsistorialrat Dr. Klaus Fischer. In seiner Predigt ging er von Evangelium von den zwei Söhnen aus, von denen der eine nach seinem „Nein“, im Weinberg zu arbeiten, schließlich doch hinging und die Arbeit machte. Ja, waren nicht auch wir zunächst solche „Neinsager“, die nach Flucht und Vertreibung nichts mit den heutigen Bewohnern zu tun haben wollten? Doch irgendwann kam dann die Vergangenheit in anderer Weise hervor – und wir haben dann doch den Frieden geschlossen mit unseren Nachfolgern in der Heimat.

Bei der Festlichen Stunde um 10.30 Uhr in einem Saal der Johanniter-Akademie – es waren etwa 60 Landsleute und Freunde gekommen – konnte der Kreisvertreter Herrn Bürgermeister Frau Welke in Vertretung des Oberbürgermeisters Makus Lewe, Frau Rietkötter als Vertreterin der Stadt Münster, die Vorsitzende des Bundes der Vertriebenen Münster, Frau Roswitha Möller, Herrn Plehn von der Kreisgemeinschaft der Rößeler und natürlich auch den Festredner Herrn Monkowski begrüßen, der auch der Kreisvertreter Allenstein-Land ist, begrüßen.

In den Begrüßungsworten sagte Frau Welke, dass die Erinnerung an die Heimat einfach lebenswichtig sei, die Heimat gibt nun einmal Identität und Unverwechselbarkeit. Und unsere Aufgabe ist immer noch, auf vergangenes Unrecht aufmerksam zu machen und von daher die Motivation für eine bessere Zukunft zu erhalten. In diesem Sinn bedauerte Frau Möller, dass wir nun einmal nichts an der Geschichte ändern können, so wie sie nun einmal geschehen ist, doch immerhin können wir die Wahrheit sagen.

Im Festvortrag erzählte Herbert Monkowski von seiner Aktion, die Schlacht bei Tannenberg 1410 zwischen dem deutschen Orden und einem polnisch-litauischen Heer endlich einmal - nach 500 Jahren - aufzuarbeiten. Es gelang ihm, dazu den Hochmeister Dr. Bruno Platter des Deutschen Ordens, dessen Sitz heute in Wien ist, nach Allenstein einzuladen. Und es ging auch diesmal alles friedlich aus! Sie werden den spannenden und fundierten Vortrag im nächsten Heimatbrief finden.

Wie immer stiftete unsere Patenstadt Münster die Blumen und die Musik – diesmal wenigstens „einen Klavierspieler“.

Das Treffen im kommenden Jahr wird wieder am vierten Wochenende im September sein, also am 22. und 23. September 2012, und zwar wieder in der Johanniter-Akademie Münster.


Begrüßungsworte der Vorsitzenden des BdV, Münster, Frau Roswitha Möller


Sehr geehrte Festgäste..., liebe Kreisgemeinschaft...!

Ich bedanke mich ganz herzlich für Ihre Einladung, heute am Tag der Heimat zu Ihnen sprechen zu dürfen und erinnere mich gerne an die zahlreichen Veranstaltungen, die ich schon bei Ihnen war.

Wahrheit und Dialog – Schlüssel zur Verständigung“

Ich möchte einmal mit meinem eigenen Erleben anfangen.

Ein Freund von mir, geboren in der Grafschaft Glatz in Schlesien, fasste in diesem Jahr (Anm.: 2011) einen denkwürdigen Entschluss. Sein Vater hatte vor einigen Jahren gesagt: „Wenn Schlesien wieder frei werden sollte, dann gehe ich zu Fuß nach Hause“. Sein Vater hat es nicht erlebt und wir haben es auch nicht erlebt. Aber mein Freund hat es als das Vermächtnis seines Vaters genommen und wollte den Wunsch seiner Vaters erfüllen und zu Fuß in seine Heimat gehen. Er traf natürlich auf Unglauben und Belustigung seiner Umwelt. Wie kann man so einen „verrückten“ Gedanken auch nur denken?

Nun gut: er hat es wahr gemacht. Er ist am 14. Juli in seinem Wohnort in Beckum losgelaufen und am 31. August in Bad Altheide in der Grafschaft Glatz angekommen.

Diese Leistung körperlicher Art hat allen, die davon hörten, großen Respekt abgerungen.

Warum ich Ihnen diese Geschichte erzähle. Es hat mich beeindruckt und erfüllt mich mit großem Respekt, wie ein Mensch, der mit fünf Jahren seine Heimat verlassen musste und kaum noch Erinnerungen an sein Heimatdorf hat, so viel Heimatliebe und Elternliebe entwickeln kann, dass er den Mut und die Kraft aufbringt, in 8 Wochen 800 km zu laufen, um seinem Vater praktisch den letzten Willen zu erfüllen.

Auf seinem Weg konnte er viele Gespräche führen, Gespräche auch mit Menschen, die heute in seiner Heimat und auch in unserer Heimat leben und die genau wissen, dass vor dem Krieg Deutsche dort gelebt hatten in ihren Häusern und auf ihrem Grund und Boden. Polen, mit denen er gesprochen hatte, war das durchaus klar und bis auf ganz wenige Ausnahmen wurde das auch nicht geleugnet.

Wahrheit und Dialog – Schlüssel zur Verständigung“, das hat mein Freund erlebt! Zur Wahrheit gehören immer zwei: erst durch die gegenseitige Wahrnehmung und den Dialog kann man zum anderen vordringen und sein Gegenüber so sehen, wie er wirklich ist.

So hat mein Freund erlebt, dass ein Pole sein Haus auf dem Grundstück seines Vaters gebaut hat. Wie kann er darauf reagieren? So wie das Staatsrecht derzeit aussieht, hat er weder vor deutschen noch vor polnischen noch vor internationalen Gerichten eine Chance, sein Eigentum einzuklagen. Er hat für sich entschieden: Es möge so bleiben, wie es ist. Im friedlichen freundlichen Austausch erzählt er die Geschichte seiner Familie und hört die Lebensgeschichte seiner Gegenübers. Beide können an der derzeitigen Situation nichts ändern aber – sie können sich die Wahrheit sagen.

In diesem Jahr jährt sich zum 20. Mal der Deutsch-polnische Nachbarschaftsvertrag. Mit dem Abschluss des „Vertrages über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen“ am 17. Juni 1991 wurde die Erwartung verbunden, auf der Grundlage von Offenheit und Ehrlichkeit im Dialog zu einer weitgehenden Annäherung und Lösung noch bestehender Probleme zu gelangen.

Heute sind Deutschland und Polen längst Partner in der Europäischen Union. Die politischen Kontakte zwischen den beiden Staaten gestalten sich sehr eng und sind – trotz gelegentlicher Verstimmungen – in der Regel konstruktiv.

Ist die Absicht des Vertrages von 1991 rundum verwirklicht worden oder gibt es noch offenen Punkte oder Probleme, etwa hinsichtlich der deutschen Volksgruppe in Polen und der Pflege der deutschen Kulturgüter?

Als ich im Mai anlässlich eines Paten- und Partnerschaftstreffens zwischen ungarischen, tschechischen und deutschen Gemeinden in dem oberschlesischen Ort Kreuzenort, Kreis Ratibor war, traf ich auf den deutschen Konsul Peter Eck, der mir etwas zur Arbeit des deutschen Konsulats für die Deutschen in Polen berichten konnte.

Die Aufgabe des deutschen Konsulats in Oppeln ist z. B. die Förderung und Unterstützung der deutschen Minderheit, z. B. was Kultur- und Bildungsprojekte angeht, das waren in diesem Jahr 446 000 €, die hauptsächlich in Projekte zur Förderung der deutschen Sprache gehen.

Eine weitere Erfahrung, was das Erlernen der deutschen Sprache anbelangt, habe ich gemacht.

Als ich nämlich am 31. August mit meinem Wanderfreund in Schlesien in der Grafschaft Glatz ankam, tagten dort in Bad Altheide gerade an drei Tagen polnische Senioren, finanziert mit Geldern der EU. U. a. wurde über ein sinnreiches und erfülltes Leben im Alter referiert und mit tätigen Bespielen unterstützt. Als wir zwei deutschen Rentner mit unseren Rucksäcken auftauchten, wurde gleich der Sport als sinnvolle Altersbeschäftigung mit einbezogen und wir wurden gefragt, womit sich denn die deutschen Senioren in ihrem Alter beschäftigen.

Mit Interesse hörte ich dann, dass u. a. den polnischen Senioren Deutsch-Kurse, gefördert mit EU-Mitteln, angeboten werden.

Ich weiß nichts von gleichen oder ähnlichen Projekten in Deutschland.

Worauf man in diesem Jahr auch unbedingt eingehen muss, ist die 50jährige Geschichte des Mauerbaus. Als wir durch Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen wanderten, hatten wir reichlich Gelegenheit, mit den Menschen zu sprechen, wie sie dieses weltgeschichtliche Ereignis erlebt hatten.

Die Abriegelung West-Berlins und die verstärkte Befestigung der innnerdeutschen Grenze am 13. August 1961 waren für alle Deutschen eine Zäsur in der Nachkriegsgeschichte.

Es scheint immer noch nicht geklärt, ob die Initiative hierzu von Moskau oder Ost-Berlin ausging. Das müssen Historiker und Archivare klären. Für die vielen Mauer-Toten bleibt es sich gleich, auf wessen Verantwortung ihr Tod bei ungezählten Fluchtversuchen ging. Im Grunde war jede gelungene oder zu oft gescheiterte Flucht ein Bekenntnis zur deutschen Einheit und vor allem zu einem in Freiheit geeinten Deutschland.

Wenn es immer noch manche Personen gibt – vor allem Vertreter einer Partei, die in etliche Landtagen und einigen Regierungen mitwirkt , die das relativieren und im Nachhinein zu einer souveränen „Grenzsicherungsmaßnahme“ umzudeuten versuchen, ist das besorgniserregend.

Auch der Umgang mit Flucht und Vertreibung scheint, je weiter die Ereignisse zurückliegen, mehr und mehr in Vergessenheit zu gelangen. Ich kann dazu aus meiner eigenen Erfahrung als Lehrerin berichten, dass sich bei uns die Geschichtsberichte schwerpunktmäßig auf die Hitler- und Kriegszeit beschränkten und die Folgen für die Menschen im Osten des Reiches stiefmütterlich behandelt wurden.

Allerdings muss man zugestehen, dass in den letzten Jahren Spielfilme im Fernsehen die Nachkriegsgeschichte und besonders das Schicksal der Ostvertriebenen plastisch und weitgehend realistisch darstellen.

Auch die Kulturfilme über Ostpreußen und Pommern z. B. können den Menschen im Westen die Schönheit und den Reichtum und die kulturelle Vielfalt deutlich machen, die wir alle verloren haben. Es ist ein Verlust, der die Deutschen traumatisiert hat, der natürlich besonders die Vertriebenen betrifft und – ich möchte behaupten – fast schlimmer noch: All diejenigen, die die Mitschuld am Krieg und dessen Folgen leugnen und das Leid der Heimatvertriebenen mitleidlos und mit Häme betrachten. Denn so ein Verhalten ist nicht natürlich und gesund – das ist krank!

Ich bin sehr froh, dass ich Ihnen in diesem Zusammenhang das Buch des Herausgebers Prof. Dr. Paul Leidinger vorstellen kann, das in diesen Tagen herausgekommen ist: „Deutsche Ostflüchtlinge und Ostvertriebene in Westfalen und Lippe nach 1945“.

Einen weiteren Autor aus dem Kreis Warendorf möchte ich nicht vergessen: Eduard Füller mit seinem Buch „Kriegsheimat“.

Und nicht zuletzt möchte ich noch meinen väterlichen Freund Wilhelm Reiberg erwähnen, der es zusammen mit seinem Bruder – in Ahlen geschafft hat, der Flüchtlingsfrau ein Denkmal zu setzen. Wilhelm Reiberg steht für viele andere, Einheimische und Vertriebene,  die diese Seite deutschen Schicksals nicht vergessen haben und sich in tätiger Liebe für sie einsetzen.

Einsetzen für die deutschen Heimatvertriebenen und Flüchtlinge tut sich natürlich die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen Erika Steinbach. Ich erinnere an die Aufgaben des Zentrums gegen Vertreibungen, das schon im Jahr 2000 auf den Weg gebracht wurde, das u. a. verschiedene gut besuche Ausstellungen auf den Weg gebracht hatte: 1. „Erzwungene Wege“ 2. „Die Gerufenen“, die 3. wird sein „Angekommen“.

Sicherlich wissen Sie besser als ich, wie Ihre Heimatarbeit hier in Münster aussieht, welche Verbindungen Ihre Landsmannschaften zur Heimat haben und welche Kontakte Sie persönlich pflegen.

Allerdings macht mir die mangelnde Information der Jugend und das Unwissen zur Geschichte des historischen Ostdeutschlands oder der zum Teil 800 Jahre alten Siedlungsgebiete der Deutschen in ganz Ostmittel- und Südosteuropa Sorgen, die nicht etwa auf kriegerische Weise eingenommen wurden. Wer das nicht weiß, möge sich die Ausstellung „Die Gerufenen“ der Stiftung „Zentrum gegen Vertreibungen“ ansehen.

Erst seit einigen Jahren haben sich einige Bundesländer, wie Baden-Würtemberg, Hessen, Niedersachsen und NRW, der Aufgabe gestellt, Schulen zu verpflichten, das Thema „Flucht und Vertreibung“ in ihren Lehrplan aufzunehmen. Dazu gibt es Handreichungen für Lehrer, die allerdings von der Landesregierung angefordert werden müssen.

Bereits vor Jahren haben sich Staaten wie die Slowakei oder Ungarn offen zu dem begangenen Vertreibungsunrecht bekannt. Rumänien und Estland haben die Um- bzw. Aussiedler zur Rückkehr aufgefordert. In diesen Staaten, aber auch in Polen und der Tschechoslowakei gibt es manche von jungen Menschen, aber auch von angesehenen Wissenschaftlern getragene Initiative, sich offen mit der Vertreibung der Deutschen und mit der jahrhundertealten deutschen Geschichte der Vertreibungsgebiete auseinander zu setzen. Ihre Arbeit ist mühselig und wird öfter angefeindet , aber es ist der richtige Weg, durch Wahrheit zu ehrlicher Verständigung zu kommen. Oft sind die Vertriebenen die Einzigen, die sie ermutigen und sich für ihre Arbeit interessieren.

Und zum Schluss meiner Überlegungen möchte ich die deutschen Spätaussiedler nicht vergessen. Die Deutschen aus Russland bedürfen nach wie vor unserer Solidarität, weil sie in Kollektivhaftung für die Vergehen in der Zeit der Nationalsozialisten genommen wurden und die Deportationsgebiete verlassen wollten, in die ihre Familien in den 1940er Jahre verschleppt worden sind und wo sie über Jahrzehnte Diskriminierungen ausgesetzt waren. Auch daran sollte siebzig Jahre nach ihrer von Stalin verfügten Deportation erinnert werden.

Und zum allerletzten Schluss möchte ich noch den Antrag zur Charta der Deutschen Heimatvertriebenen im Deutschen Bundestag ansprechen. Im vergangenen Dezember wurde mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen ein Antrag eingebracht, das deutsche Parlament möge anlässlich des 60. Jahrestages der Unterzeichnung der Charta der deutschen Heimatvertriebenen dieser gedenken. Die Charta aus dem Jahre 1950 gehöre, so der Bundestagspräsident, zu den Gründungsdokumenten der Bundesrepublik Deutschland und sei eine wesentlichen Voraussetzung für deren Erfolgsgeschichte.

Der Antrag macht sich auch den Vorschlag des Bundes der Vertriebenen zu eigen, den Jahrestag der Charta-Verkündung zum bundesweiten Gedenktag für die Opfer der Vertreibung zu erheben.

Ich wünsche Ihnen alles Gute, bleiben Sie gesund und bleiben Sie der Heimat und uns treu!

Gott schütze unsere ostdeutsche Heimat und unser westdeutsches Zuhause!

Ihre Roswitha Möller



***

Immer wieder wird auf "unsere" Braunsberger Mathematiker hingewiesen, etwa in der Meldung in der WELT vom 22. Februar 2011: "Kein Wohlstand ohne Mathematik".
"Warum Berlin Sitz der Internationalen Mathematischen Union wurde?" Nun, weil es u. a. in Berlin ein einzigartiges Netzwerk leistungsstarker mathematischer Institute gibt, drei große Universitäten, das Weierstraß- und das Zuseinstitut, die Berlin Mathematica School und das Matheon, ein Forschungsinstitut der Deutschen Forschungsgemeinschaft.... Und eben, Karl Weierstraß und Konrad Zuse waren Braunsberger, na ja, vielleicht nicht ganz, doch wer weiß, vielleicht haben sie ja in Braunsberg die entscheidenden Impulse für ihr wissenschaftliche Forschung mitbekommen?

***


Information: 

Den Dokumentarfilm „Töten auf Tschechisch“ können Sie im Internet ansehen. Bitte folgen Sie diesem Link:

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/hauptnavigation/startseite/#/beitrag/video/1263000/Töten-auf-Tschechisch

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"ICH HEISSE JETZT NECHAMA"

Geschichte eines Lebens zwischen Königsberg i. Pr., Moldawien und Israel
Mit einem Vorwort von Michael Wieck, Nachwort von Jutta Hartmann.

"Mein Schicksal und das meiner Schwester war so hart, dass wir es nicht vergessen können. Ich will versuchen, mir alles von der Seele zu schreiben und alles so zu schildern, wie es wirklich war." (Nechama Drober)

Nechama Drober (80), geborene Hella Markowsky, schildert in ihren Lebenserinnerungen topografisch genau das Königsberg ihrer Kindheit. Sie erzählt von der Herrschaft des Nationalsozialismus, beschreibt die Zerstörung Königsbergs durch alliierte Bombenangriffe und den Einmarsch der Roten Armee. Als Tochter eines jüdischen Vaters und einer nichtjüdischen Mutter erlebte sie während des Nationalsozialismus Ausgrenzung sowie die Deportation und Ermordung von Freunden und Verwandten. Mit der Einnahme Königsbergs wurde ein stalinistischer Rachefeldzug eröffnet, wovon insbesondere der weibliche Bevölkerungsteil betroffen war. Bis zur Ausreise nach Israel im Jahre 1990 lebte Hella Markowsky, die zunächst kein Wort russisch sprach, mit ihrer Familie in der Sowjetrepublik Moldawien, wobei ihre Lebenserinnerungen bis in die allerjüngste Zeit der Begegnung mit überlebenden Königsberger Klassenkameradinnen reichen.

Herausgegeben vom Haus der Heimat
des Landes Baden-Württemberg Stuttgart 2007.
85 Seiten mit zahlreichen Abbildungen.
ISBN 978-3-00-019740-6
Schutzgebühr: 5,-- Euro

Haus der Heimat des Landes Baden-Württemberg
Schlossstr. 92, 70176 Stuttgart
Tel. 0711 / 66 95 110
Email: Poststelle@hdh.bwl.de
Siehe auch unter: www.hdhbw.de


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Spenden für die "Rochuskapelle" sind auch weiterhin willkommen, noch ist ja nicht alles bezahlt. Ein herzliches "Vergelt's Gott!" dafür.

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Die Ereignisse des Jahres 2005 siehe unter CHRONIK 2005!

Die Ereignisse des Jahres 2006 siehe unter CHRONIK 2006!

Die Ereignisse des Jahres 2007 siehe unter CHRONIK 2007! 

Die Ereignisse des Jahres 2008 siehe unter CHRONIK 2008!

Die Ereignisse des Jahres 2009 siehe unter CHRONIK 2009!

Die Ereignisse des Jahres 2010 siehe unter CHRONIK 2010!

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Hinweis: Das Gästebuch "Treffpunkt-Gästebuch-Genealogie" funktioniert wieder!

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Herkunft und Ausbreitung "Die Preuschoffs - Familien aus Ostpreußen" von Eckhard Preuschhof (DIN A 4- Format, 527 Seiten, Selbstverlag, Knippsgasse 22, 34576 Homberg, e-Mail E.Preuschhof§§§tele2.de (statt des §§§ das @-Zeichen)). - Der Verfasser dieses Buchs stellt eine ungewöhnliche Untersuchung vor. Er hat jahrelang Menschen mit dem Familiennamen Preuschoff einschließlich aller Schreibvarianten gesammelt und deren verwandtschaftliche Beziehungen festgestellt. Überraschendes Ergebnis ist, dass alle Namensträger (mehr als 4200) aus Ostpreußen stammen. Sie sind nie nach Ostpreußen eingewandert, sondern gehören zu den Alteinwohnern Ostpreußens, den Prußen, einer baltischen Völkerfamilie. Die Arbeit führt alle Fundstellen der Namensträger in zusammengefügten Stammbäumen auf, zuerst diejenigen in Ost- und Westpreußen, schließlich in anderen deutschen Ländern und auch im Ausland. Wer mit den Preuschoffs verwandt ist, kann im günstigsten Fall seine Vorfahren bis ins 16. Jahrhundert hinein zurückverfolgen.

Und er hat sogar Y-DNA-Proben machen können, hier, was er mir darüber schreibt:

Damit komme ich letztendlich zur neusten Neuigkeit, nämlich, dass Sie (Stammgruppe Vierzighuben, seit der neusten Auflage meines Buches Stammgruppe Dittersdorf), Manfred Pr. (Stammgruppe Neuendorf Kr. Preuß. Holland) und ich selbst (Stammgruppe Klenau b. Braunsberg) miteinander verwandt sind, also von einem gleichen Stammvater abstammen. Ich habe 17 Namensvettern aus verschiedenen Stammgruppen (2x Vierzighuben/Dittersdorf, 2x Klakendorf, 3x Neuendorf, 1x Klenau, 1x Frauenburg, 1x Braunsberg, 1x Danzig; 1x Kurau, 1x Schöndamerau; 1x Kurau, 1x Mühlhausen, 1x Ukraine, 1x Schlesien) dazu gewinnen können, sich einer Y-DNA-Probe unterziehen zu lassen. Dass alle PREUSCHOFFs aus den Kreisen Braunsberg, Elbing und Preuß. Holland stammen, war mir bekannt. Dass sie aufgrund ihres Namens (Preußhof - Prußhof) von den Prußen abstammen, war auch lange bekannt. Aber dass die ersten 11 Teilnehmer (von Vierzighuben/Dittersdorf bis Danzig) den gleichen Haplotyp aufweisen, also einen gemeinsamen Stammvater besitzen, also miteinander genetisch verwandt sind, hat mich doch außerordentlich überrascht. Damit sind etwa 70% meiner 4300 gesammelten Preuschoff-Namen miteinander verwandt. Unser gemeinsamer Stammvater dürfte etwa zwischen 1250 und 1550 gelebt haben. Den Vornamen kennen wir leider nicht. Überraschend vor allem für die Stammgruppen Klenau und Neuendorf, die immerhin etwa 40 Luftkilometer voneinander entfernt gelebt und außerdem konfessionell eine unterschiedliche Entwicklung genommen haben. Übrigens auch die beiden Vertreter der Stammgruppen Kurau und Schöndamerau sind miteinander verwandt, alle restlichen nicht. So überwältigt von dem Ergebnis, wird man übermütig und fragt, warum die anderen biologisch anders orientiert sind. Nun, sicherlich hat es mehrere Prußhöfe gegeben, als der Ritterordens das Land überwältigte, die biologisch nicht zusammenhingen. Aber völlig ausgeschlossen ist nicht - besonders bei der Stammgruppe Mühlhausen vermute ich das - , dass irgendwann ein "historischer Seitensprung" statt gefunden hat, also irgendwann der soziale Vater Preuschoff nicht der wirkliche Erzeuger seines Sohnes gewesen ist. Von der Analyse des Stammes Ukraine hatte ich mir Hinweise erhofft für die Gegend, aus der die Vorfahren einmal in die Ukraine ausgewandert sind. Leider kein Hinweis! Und bei der Stammgruppe Schlesien mit ihrem abweichenden Namen PREUSCHAFT könnte man auch Zweifel bekommen, ob sie überhaupt aus Ostpreußen kommen. Ich habe ein Manuskript mit dem Titel "Die Preuschoff-Familien aus Ostpreußen. Neue Erkenntnisse durch Analysen Y-chromosomaler DNA" verfasst, das in der Altpreuß. Geschlechterkunde erscheinen wird, hoffentlich im nächsten Jahr.

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Hinweise:

Wir haben eine Neufauflage des Bildbands „Braunsberg/Ostpreußen und sein Kreis“, den die stellvertretende Kreisvertreterin Anneliese Neß aus bekannten und vor allem aus vielen „neu aufgetauchten“ alten Postkarten mit 198 Seiten „geschaffen“ hat, drucken lassen. Der Bildband hat jetzt einen einfachen flexiblen Umschlag und ist für 16 Euro plus Versandspesen ( 2 Euro) beim Schriftführer M. Preuschoff, Bergstr. 29, 50171 Kerpen, auch per e-Mail zu erhalten, siehe unter Kontakt. Wir dachten bei dem Nachdruck durchaus auch an die Besucher des Touristenbüros in Braunsberg, damit dort auch ein Bildband über das alte Braunsberg - von uns - angeboten werden kann. Wir sind dabei, eine Übersetzung der Texte ins Polnische zu erstellen, die den Bildbänden beigelegt werden kann.

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Aus den Schulheften wurden der Bericht von Generalleutnant Walter Krupinski "Mein Erstflug auf der Me 262" und seine Biografie eingescannt.

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